weissweine deutschland

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Sander Riesling – Sauvignon Blanc 2004

Tja. Über die Herren Sander und deren Weine hatte ich mich ja schon mal geäußert und verlauten lassen, dass ich sie durch die Bank gerne mag. Vor allem den Chardonnay und den Schlossberg-Riesling. Die Herren Sander gehörten mit zu den Ersten in Deutschland die sich mit Sauvignon Blanc beschäftigt haben und der reinrassige ist auch nicht schlecht. Wobei ich den von beispielsweise Wagner-Stempel deutlich besser finde. Was ich heute im Glas hatte war ein Riesling-Sauvignon Blanc. Kurz gesagt dachte ich im ersten Moment an Honigmet mit feiner Säure. Dann spaltet sich der Geruch und es kommen Apfel, Mango und Holunder hinzu. Der Geschmack ist frischer als die Nase erahnen lässt. Jetzt kommt der Riesling ins Spiel mit seiner ausgewogenen Mineralik und Säure. Schön. Knackig frisches Spiel mit Restsüße und Obstsalat. Nach meinem Geschmack hätte es ein wenig weniger Sauvignon und ein wenig mehr Riesling sein können aber was soll es.

Montag, 8. Oktober 2007

Heiner Sauer, Pfalz, Weißburgunder 2006

Leicht grünlich-gelbe Farbe im Glas, typische Weissburgunderfarbe. Nase sehr verhalten, wenn überhaupt dann etwas unangenehmer Geruch nach Erbrochenem vom Kind, also etwas Milchsaures. Aber nur ganz leicht.

Am Gaumen ebenfalls verhalten. Etwas grüne Birne vielleicht und Gras. Leicht unangenehme Säure.

Insgesamt eher enttäuschend.

Montag, 1. Oktober 2007

Die Weine von Florian Weingart

Eigentlich wollte ich mich dort ja mit Holgi treffen doch fuhr ich gestern mit Vater und Sohn an Spay vorbei und dachte, dass ich ja dann auch mal kurz dort halten könne da mein Vater eh auch gerne Riesling trinkt.

Das war eine gute Entscheidung denn der Herr Weingart ist praktisch restlos ausverkauft und das, obwohl Gault Millau und Eichelmann und so noch gar nicht erschienen sind. Wenn die erscheinen gibt es bei Weingarts nix mehr zu holen. Also aus dem gesamten Angebot an trockenen und halbtrockenen Weinen gab es nur noch die »Schloß Fürstenberg Riesling Spätlese« trocken. Dann noch alle süss-fruchtigen und Auslesen, Trockenbeerenauslesen usw. Die Kabinettweine? Alle weg. Die Spätlesen aus den Bopparder Lagen ebenso.

ausverkauft

Nun, es hätte schlimmer kommen können denn den Fürstenberg möchte ich mal so beschreiben: Der Wein duftet nach frischem und eingelegten und kandiertem Steinobst in einem Mineralmantel. Er ist sehr saftig im Mund, dabei klar und mit viel Mineralität und feiner Säure. Der Wein hallt lange nach, er hat eine tolle Substanz und Balance.

Er kostet sage und schreibe 6 Euro 50 und ich würde einmal behaupten, dass es einen solchen Riesling zu dem Preis eigentlich gar nicht geben dürfte und man ihn wohl auch anderswo nicht findet. Das ist zwar ziemlich hochgegriffen aber ich habe schon so einiges aus dem Rheingau, aus Rheinhessen oder von der Mosel getrunken und denke, dass man für einen solchen Wein dort mindestens 11 Euro bezahlt.

Aber es ist nicht das Preis- Leistungsverhältnis von dem ich hier schwärme sondern die Rafinesse, mit der Florian Weingart diese Weine macht. Und er hat dies hinbekommen in dem so schwierigen Jahrgang 2006 wo viele andere Winzer ein wenig aufstecken mussten. Das alles ging natürlich auf Kosten der Menge und in der Tat konnte Weingart nur knapp halb so viel Wein verkaufen wie im Jahr davor. Trotzdem hat er die Preise nicht erhöht obwohl er es – gemässen an der Qualität – durchaus ohne weiteres gekonnt hätte. Das ist nett, sehr nett so gar und ich meine darin eine Liebe zum Wein und zu den Mitmenschen erkennen zu können.

Ich habe dann noch den Fürstenberg in seiner fruhtig-süssen Variante probiert. Das ist ein Wein von dem ich genau ein Glas trinken kann aber das ist so wie bei einem Stout. Dieses Glas ist perfekt. Und so also der süsse Fürstenberg mit einer ähnlichen Kernobstkomponente mit etwas mehr Geschmack nach Kandiertem. Ein paar Gerbstoffe, genügend Mineralik und ein langer, süsser Abgang. Einfach schön!

Der Spätburgunder, barriqueausgebaut ist in seinem ersten Jahr und das schmeckt man. Die Fässer sind noch jung und alles ist in diesen frischen Fässern ausgebaut. Dementsprechend schmeckt der Wein gegrillt. Da muss man wohl noch etwas warten aber ich bin mir sicher, dass ich nicht wegen der Roten im nächsten Jahr wieder bei Weingarts auf der Matte stehen werde und zwar im Mai, wenns noch alles gibt. Bis dahin muss ich mich begnügen mit zwei Kartons Fürstenberg trocken und einem kleinen Fläschen »Bopparder Hamm Feuerlay« Riesling Auslese 2004, hochfein.

Spay gehört übrigens zum Weinabaugebiet Mittelrhein, liegt in einer der schönsten Landschaften Deutschlands was man beim UNESCO-Kommitée auch irgendwann gemerkt hat weshalb der dortigen Teil des Rheins komplettament Weltkulturerbe ist. Neben Spay gehören so Städte wie Boppard und Bingen dazu und Orte wie die Loreley. Als Weinanbaugebiet ist es eher ein Stiefkind.

Donnerstag, 21. Juni 2007

Speicher-Schuth Riesling, Wasseros, Rheingau Kabinett trocken 2005

speicher-schuth-wasseros-riesling

Letzten Sonntag saß ich bei meiner Mutter auf der Terrasse, wir feierten ein wenig den Geburtstag ihres Mannes den ich sehr gerne mag und sie erzählten, dass sie eine Tour durch das Rheingau gemacht hätten. Kloster Eberbach, Eltville schließlich Kiedrich mit seiner wunderschönen Kirche St. Valentius. Neben dem Welt-Weingut Robert Weil gibt es da natürlich auch noch andere Winzer die man nicht übersehen sollte. Ein Winzer heißt Speicher-Schuth. Der Winzer heißt Ralf Schuth aber das Weingut Speicher-Schuth. Bei dem waren sie und haben einige Weine mitgebracht. Als ich die Flaschen sah rutschte mir zunächst mein Grafiker-Herz in die Hose und ich hatte kurzfristig Angst, einen üblen Ausschlag zu bekommen. Die Etiketten sind seeehr klassisch gehalten und weisen die gleichen Farben auf wie Robert Weil. Nämlich das charakteristische Hellblau und Weiss. Ich dachte zuerst, dass das wohl eine für Kiedrich typische Farbe sei, beispielsweise im Stadtwappen vorhanden. Das ist jedoch rot und weiss.
Was die Winzer geritten hat, diese Farben auszuwählen bleibt mir ein Rätsel und die Weine hatten es schwer, gegen meine Vorurteile anzukommen.

Der erste Wein im Glas war auch direkt eine Niete. Es war die 2005er Sandgrub, ein trockener Riesling Kabinett für 5.50 €. Das wäre ja mal ein Schnäppchen wenn er gut gemacht wäre. Ist er aber in meinen Augen nicht. Die Balance stimmt nicht. Die Frucht ist zurückhaltend und geht Richtung Zitrus. Die Mineralik ist zurückhaltend dafür die Säure prägnant. Dazu ein wenig rauh am Daumen und ohne viel Substanz.

Der im Eichenfass ausgebaut Pinot Noir dagegen war schon deutlich besser. Das Holz gut eingebunden und schön rund. Dafür, dass Holz im Spiel war wirkt er leicht und lebendig.

Der Wein den ich überzeugend fand ist der 2005er Riesling Kabinett Wasseros für an die 8 €. Der trägt viele Stärken des Rheingauer Rieslings in sich. Die Mineralik ist vorhanden und man hat sie schon in der Nase wenn man diese übers Glas hält. Dazu kommen Pfirsich- und Zitronenaromen. Die Säure kommt nicht mit dem Dampfhammer sondern harmoniert mit den Mineralen und der Kohlensäure. Der Wein hat einen ordentlichen Abgang. Schön.

Freitag, 15. Juni 2007

Weinrieder und Landgraf bei Jacques

Ich hatte hier darauf hingewiesen, dass es deutschen Riesling von Landgraf und Grünen Veltliner bei Jacques als Monatsaktion gibt. Ich also gestern hin und mal schön probiert. Leider schmeckt der Landgraf-Riesling eher nach Frucht-Chardonnay also eher so weltgewandt süffig, so international gefällig und der rieslingtypische eher säurebetonte mineralische Geschmack fehlt. Er schmeckt gut, aber nicht typisch.

Der Veltliner dagegen ist flach, herb, fast bitter. Eine Enttäuschung vom Weinrieder, dessen Rieslinge ich sehr schätze.

Mittwoch, 13. Juni 2007

Das kalte Grausen

Kaltes-Grausen

Wenn die Weine von Aldi und Konsorten schmecken würden würde ich sie trinken. Echt jetzt. Warum auch nicht. Ich kaufe auch andere Sachen von den Albrechts. Manchmal. Finde ich auch nicht schlümm.

Das Problem: Sie schmecken praktisch nie. Nie! Der hier hatte so viel Säure, dass ich Alka-Seltzer brauchte. Und das zum Spargel. Tss…

Piessporter Goldtröpfchen Riesling Kabinett 2003

Erst stinkt es, dann kommt Nik Weis mit dem Hammer.

Wer irgendwann mal die Chance hat Weine vom Urbanshof zu trinken sollte dies tunlichst machen. Bei diesen Weinen zeigt sich durch die Bank und durch die letzten Jahrgänge wie komplex und auch wiedersprüchlich Rieslinge sind und sein können wenn man weiss wie man es macht. Und Nik Weis weiss es.

Ich habe hier einen 2003er Kabinett im Glas. Der Wein aus dem Hitzejahrgang geht jetzt in sein viertes Jahr und es sollte wohl auch sein letztes sein. Besser wird er nicht mehr aber das muss er auch nicht. Das, was er kann für seine 11 Euro reicht, gnadenlos.

Zuerst riecht es nach »Autowerkstatt«. Das schrieb Holgi, ich finde das Posting nicht mehr, ist aber sehr treffend. Es schwefelt noch ordentlich bei diesem spontanvergorenen Riesling und zuerst denke ich wieder mal: Ach du Scheisse… Dann denke ich: Ach kennste doch schon… dann denke ich: Das ist aber ein bisschen viel Gestank… und lasse den Wein erst mal im Glas stehen. Nach ein paar Minuten hat sich der Gestank gelegt, der Vergleich mit der Autowerkstatt aber bleibt. Hinzu kommen aber Aromen von Pfirsich, Aprikose, vielleicht reifer Booskop.

Im Mund dann das, was einen guten gemachten älteren Riesling so unvergleichlich macht. Die Kombination aus Schmelz, Süsse, Mineralik und Säure. Das Wechselspiel. Wahnsinn. Die Mineralik ist ganz, gaaanz fein, die Säure filigran, die Süße wie die einer sattreifen Birne und das alles dreht sich im Mund. Hinzu kommt weiterhin Aprikose und Pfirsich. Der Abgang ist, wie ich finde sehr harmonisch. Holgi fand ihn zu kurz, das finde ich nicht aber das mag an der Flasche liegen. Obwohl sie aus dem selbem Karton stammen, die Flaschen. Das einzige kleine Manko ist der Moment der Aufnahme des Weins in den Mund. Da fehlt für einen kleinen Moment die Komplexität. da passiert für einen Moment lang nichts.

Aber was solls. Ich liebe diesen Wein.

Dienstag, 22. Mai 2007

Riesling, Robert Weil, die Literqualität

weil-einliter

Die Rieslinge von Robert Weil sind ja nun Legende. Und das Weingut produziert Jahr für Jahr mindestens gleichbleibend gute Weine. Vor allem die Edelsüssen sind berühmt, natürlich aber auch die Einzellagen, die großen Gewächse.

Wie schmeckt der einfachste Wein eines Topwinzers?

Super! Die Einliterflasche zu ca. 10 Euro ist ein reinrassiger Riesling wie man ihn eben zu diesem Preis nur in Deutschland findet. Oder eine solche Qualität eh nur in Deutschland findet. Prägnant, säurebetont aber nicht zu stark, mineralisch, eine schon fast elegante süße Note von Birne und Erdbeere.

Für den Preis wirklich wunderbar.

Samstag, 12. Mai 2007

Laurentiushof Weissburgunder 2006, Mosel

Laurentiushof-Weissburgunder-2006

Dieser Wein stammt vom Weingut Franzen-Martiny aus Bremm an der Mosel. Franzen-Martiny bewirtschaftet 3.8 Hektar in ökologischer Landwirtschaft. Das ist mir ja sehr sympathisch. Trotzdem liegt es auf der Hand, dass letzlich auch bei ökologischem Weinbau trotzdem die Qualität des Weinbergs und Sinn und Verstand des Kellermeisters entscheiden.

Der Weissburgunder 2006, trocken ausgebaut, überraschte mich in der Nase mit einem feinen Bouquet von Pfirsich, aber auch Orange. Im Mund ist er eher eindimensional und das Aroma verschwindet ziemlich schnell. Ordentlich gemacht aber nicht wirklich etwas, an das ich mich länger erinnern werde.

Donnerstag, 3. Mai 2007

Wagner Stempel – Weissburgunder 2006

Weissburgunder-2006

So. Der nächste Weine in der losen Folge der Reihe »Neue Weine von Wagner-Stempel«. Ich nenne das jetzt mal Reihe damit es einen offiziellen Anstrich bekommt und trotz Gegenbeteuerungen nicht nach Schiebung aussieht.

Der Weissburgunder ist mittlerweile, wie ich finde, eine etwas vernachlässigte Sorte. Zugegeben, grosse Weine werden mit ihm nicht gemacht – oder nur selten. Doch ist es eine ehrliche Traubensorte ohne viel Firlefanz. Lecker, frucht- und säurebetont, sie erschliesst sich schnell und eignet sich gut als Alltagsschoppen. Natürlich gibt es auch Winzer, die daraus wieder etwas Betörendes zaubern.

Oft wird diese Rebsorte, gerade in Frankreich durch den Chardonnay ersetzt, artverwandt und doch anders. Der Chardonnay ist deutlich ausladender und der Name verkauft sich auch besser.

In der Nase ist ein Weissburgunder meist sehr verhalten. So auch dieser Vertreter. Leichter Duft nach weissen Früchten und Lindenblüten - aber wirklich sehr verhalten, grünliche Farbe.

Am Gaumen ordentliche, jugendliche Säure. Pfirsich und Nektarine. Eine fruchtige Wärme. Im Mund ist der Wein um ein Vielfaches ausladender als in der Nase. Der Abgang ist entprechend.

Für knapp sieben Euro ist das ein Hit!

Nachtrag: Jetzt, bei Zimmertemperatur gefällt mir der Wein noch deutlicher besser. Die Fruchtaromen sind nun in der Nase schon deutlich spürbar und am Gaumen ist die Säure weniger Dominant.
Was für ein herrlicher Wein für diesen Preis.

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