Dienstag, 22. Mai 2007

Riesling, Robert Weil, die Literqualität

weil-einliter

Die Rieslinge von Robert Weil sind ja nun Legende. Und das Weingut produziert Jahr für Jahr mindestens gleichbleibend gute Weine. Vor allem die Edelsüssen sind berühmt, natürlich aber auch die Einzellagen, die großen Gewächse.

Wie schmeckt der einfachste Wein eines Topwinzers?

Super! Die Einliterflasche zu ca. 10 Euro ist ein reinrassiger Riesling wie man ihn eben zu diesem Preis nur in Deutschland findet. Oder eine solche Qualität eh nur in Deutschland findet. Prägnant, säurebetont aber nicht zu stark, mineralisch, eine schon fast elegante süße Note von Birne und Erdbeere.

Für den Preis wirklich wunderbar.

Christophs und Holgis Mixtour, No. 2

Escherndorfer-Lump-2006

Am Sonntag Abend dann die zweite Mixtour. Diesmal gab es handgemachte Tagliatelle von der Fattoria La Vialla und dazu von ebendieser Fattoria ein Pesto mit Bergminze. Bestreut mit frischem Parmesan.

Getrunken haben wir ganz zurückhaltend nur zwei Weine. Zunächst die »Silvaner Spätlese 2006 Escherndorfer Lump« von Horst Sauer. Dann den Grauburgunder 2006 von... von... Nein, ich kann es nicht sagen. Von Wagner-Stempel. Aber auch nur weil ich ihn noch nicht probiert hatte. Versprochen. Immerhin habe ich jetzt den Grauburgunder, den Weissburgunder, den Rieslin vom Porphyr, den Gutswein und Scheurebe 2006 im Glas gehabt. Da kommt dann vielleicht später noch der Herkreetz und der Höllberg dazu und das wars.

Zunächst zum Sylvaner. Dies ist nicht meine Traube. Ich muss das so feststellen. Ich kann mich mit ihr nicht anfreunden. Sie ist mir zu blumig auf eine schwer zu beschreibende Weise. Ich mag blumige Rieslinge aus dem Elsass oder Gewürztraminer von dort oder aus Südtirol. Das mag ich alles. Aber keine Sylvaner. Und daher auch keine von Horst Sauer. Zumindest nicht die trockenen. Mir hat nicht mal der Sylvaner von Wagner-Stempel gefallen. ;-)
Gut gemacht war der Wein von Horst Sauer allemal wenn ich auch den Eindruck hatte, dass er besser noch ein Jahr länger gelegen hätte. Aber was solls. 12.50 bis 15 euro je nach Laden. Ich muss mal seine Rieslinge probieren.

Dann der Grauburgunder von W-S. Helles Gelb im Glas. Säure in der Nase und etwas Frucht. Die Säure dominiert etwas zu stark. Es ist ein einfacher Wein für ca. 6.40,- Ich muss sagen, neben den Rieslingen hat mir der Chardonnay und der weissburgunder am besten gefallen.

Nachtrag. Habe den Grauburgunder am nächsten Tag zu Spargel getrunken. Das war sehr angenehm. Die Standzeit hat ihm gut getan, die Säure war etwas weggeschoben und das Essen tat ihm gut. Eher ein Essensbegleiter als ein Wein den man einfach so lieb haben kann.

Christophs und Holgis Mixtour, No. 1

Mixtour-1

Es ist ja ärgerlich wenn man sich für knapp zwanzig Euro ne Flasche Wein kauft – so dicke habe ich es jetzt auch nicht – und dann festellen muss, dass der Wein hinüber ist.

So am Freitag passiert. Mein bester Freund Holger war da, und wir haben ein, zwei Weinchen getrunken.
Angefangen mit »Prinz zu Salm Dalberg'sches Weingut, Schloss Wallhausen Riesling Kabinett 2005«, Nahe, 9 % Vol. Alc. Den meine ich nicht mit der schlechten Erfahrung. Den fanden wir beide beeindruckend ob seiner fruchtig-süssen Opulenz. Ein Wein, den man als lieblich betitteln würde wenn das nicht so herabwürdigen würde. Gut gemacht. Ein schönes Zusammenspiel aus Säure und Frucht. Typische Rieslingnoten, etwas Rosen, saftige Melonen. Begeisternd! Um die 10 Euro im Bioladen, in diesem Fall bei Basics.

Als zweiten Weine habe ich ihm den 2004er Wagner-Stempel »Riesling vom Porphyr« aufgeschwatzt, dem Holger. AH! DA IST ER WIEDER DER WAGNER-STEMPEL! O.k. es ist das inoffizielle Wagner-Stempel-Weblog. Ich geb's zu.
Also ich meinte im Vorfeld zu ihm, dass das einer der besten Rieslinge bis 15 Euro sei die er bisher getrunken habe und ich glaube, der Meinung war er auch. Zumindest fand er ihn beeindruckend und das nicht wegen seiner vordergründigen Qualitäten sondern wegen seiner Seele die, so Holgi »ich zwar nicht verstehe aber doch verehre«. Ein Wein, der nach warmem Stein schmeckt. Und nach viel mehr.

Der dritte Wein war dann die Enttäuschung. Und das, obwohl ich mich so darauf gefreut hatte. Der »Vertente« 2001 von Dirk van der Niepoort.
Die Niepoorts sind eine Legende in Portugal und mittlerweile das einzige verbliebene Familienunternehmen wo der Name der Unternehmung noch dem der Familie entspricht. Die Portweine sind ebenfalls eine Legende.
Und neben den Portweinen hat Dirk van der Niepoort seit einigen Jahren Weine von epischer Größe vinifiziert – zum Beispiel »Batuta«, »Charme« und »Redoma«. Daneben einen erfolgreichen 10 Euro-Wein namens »Fabelhaft« der auch wirklich lecker zu trinken ist. Und in der Mitte der »Vertente«. Die Reben für »Vertente« kommen aus Weinbergen im Umkreis von 15 km rund um die Quinta de Nápoles
im Tedo Tal (ein Seitental des Douro). »Vertente« besteht hauptsächlich aus Touriga Nacional, Tinta Roriz
und Touriga Franca. Die Trauben stammen aus 15 bis 60 Jahre alten Weinbergen, die grösstenteils gemischt
bepflanzt sind. Der Boden ist reiner Schiefer. Aufgrund des sehr kargen Bodens und dem hohen Alter der
Reben beträgt der Ertrag nur rund 25 Hektoliter / Hektar.
So weit die Theorie.
In der Praxis war es ein Wein der furchtbar nach Alkohol und Kleber stank und erst nach zwei Tagen in der Karaffe so weit trinkbar war, dass man etwas erkennen konnte. Was blieb war der bemitleidenswerte Geschmack wahrhaft billigen Port-Fusels. Der Wein hatte leider gar nichts mehr mit dem zu tun, was er mal war und wie er in diversen Verkostungsnotizen beschrieben war. Schade. Wir haben dann einen Chateau Trois Moulis getrunken. Einen ehrlichen, fast klassischen einfachen Bordeaux. Schmeckt frisch, erdig mit einer leichten nicht störenden Säure. Das Richtige für den Ausklang mit eh schon zuviel Alkohol im Kopf.

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