Spanien

Samstag, 12. Mai 2007

Castillo di Monesma 1999

Castillo-di-Monesma-1999

Ich habe mir vorgenommen jeden, aber auch wirklich jeden Wein, den ich in Zukunft trinke hier zu beschreiben. Dazu gehört auch dieser aus dem Somontano stammende Wein von dem ich mir ein paar eingelagert hatte.

Dies hier war die letzte Flasche, zum Glück, denn der 1999er Jahrgang hat seine beste Zeit hinter sich. War es früher ein ziemlich frischer Wein mit Anklängen von Cassis und Tabak und gut eingebundenem Holz wirkte er nun gebeugt, wie ein alter Mann am Stock. Die Farbe am Glasrand etwas bräunlich, der Duft verflogen... Schade.

Der 2000er soll allerdings noch ziemlich krachen.

Donnerstag, 3. Mai 2007

Anklänge von öffentlicher Toilette

Vilosell

Ich hatte mich gefreut auf diesen Wein. Er steht hier schon seit einiger Zeit herum und neben der wirklich sehr guten Bewertung hat mich als Grafikdesigner das Etikett interessiert. Ja, ich gebe zu, auch das ist bei mir eine Kaufentscheidung. Ich bin der Meinung, dass jemand der solch ein Etikett auf seine Flasche klebt auch einen vernünftigen Wein machen muss. Es ist wirklich gut gestaltet, nicht nur modern sondern stimmig.
Vom Gegenteil, also das ein altbackenes oder grauenvolles Etikett auch auf schlechte Weine hindeutet gehe ich nicht unbedingt aus, da weiss ich, dass viele Winzer immer noch alten Traditionen verhaftet sind - und das ist ja auch nicht wirklich schlecht.

Also der Vilosell 2004
Anbaugebiet: D.O. Costers del Segre
Gemacht von Tomás Cusiné, der auch für die Weine von Castell Remei verantortlich zeichnet. Weine, die ich eher zu »new world« finde und einigermassen langweilig. Wobei das bei vielen Weinen aus Übersee nicht zutrifft.

Der Vilosell besteht aus: 50 % Tempranillo, 26 % Cabernet Sauvignon, 10 % Merlot, 9 % Garnacha, 5 % Merlot, was man echt als Cuvée bezeichnen kann und die Rebsorten sind eigentlich so unterschiedlich, dass ich skeptisch bin, was da wohl so rauskommen mag. Bewertungen jedenfalls von Penin und Parker von 90+.
Die Fermentation vollzieht sich bei Temperaturen von 24-26ºC, die Mazeration dauert 10 Tage (mit den Schalen). 60% des Weins erfahren die malolaktische Gärung im Holzfass und 40% im Stahltank. Die malolaktische Fermentaton findet in Barriques statt, der Ausbau in neuer französischer Eiche. Der Vilosell wurde unfiltriert auf die Flasche abgefüllt.
Wo wir beim ersten Problem wären. Es ist ja nun nicht so häufig, dass ein 10 Euro-Wein unfiltriert abgefüllt wird und das habe ich schlichtweg übersehen. Es kann sein, dass die Flasche noch einen Schwenk erfahren hat bevor ich den Wein dekantiert habe jedenfalls hatte ich ziemlich viel Gekrüssels im Wein, was mir aber auch erst später aufgefallen ist.
Zunächst einmal hat mich die Nase überrascht. Daher der Titel. Das Erste, woran ich dachte war, dass der Wein eindeutig nach abgestandenem süsslichem Urin stinkt wie man ihn häufig in Bahnhofstoiletten findet. Das Gleich dachte ich nach der zweiten und dritten Probe. Erst dann Geruch nach Holz und ein wenig reifer Beeren.
Am Gaumen eine leichte Spur von Kork, Härte, Tannine, Säure und Beeren.

Schade. Das war ein Schuss in den Ofen. Aber ich habe noch eine Flasche für den nächsten Versuch und auch noch eine vom teureren Bruder, dem »Geol« von dem Parker sagt, dass er der beste merlotlastige Weine wäre, den er bisher in Spanien getrunken habe.

Abschweifung: Weinläden
Abschweifungen
Abschweifungen, Web
Abschweifungen: Süssweine
bordeaux
Chile
Exkurs: Rebsorten
Impressum
Mixtouren
Rhone
Rotwein Italien
Rotweine
Rotweine Deutschland
Rotweine Spanien
Spanien
Südafrika
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren