Sonntag, 29. April 2007

2000 Fine Old Vintage – Allesverloren

Allesverloren-Port-2000
Von Allesverloren - alleine wegen des Namens sollte man schon mal eine Flasche kaufen – habe ich bisher den Tinta Barocca und den Shiraz getrunken. Der Shiraz hat mir wirklich gut gefallen. Relativ komplex, dabei nicht so schwer und konzentriert wie die meisten australischen Shiraz.

Jetzt habe ich hier' ne Flasche Fine Old Vintage stehen. Was ist das? Es ist im Prizip ein Portwein, nur, dass er nicht so heissen darf da er ja nicht vom Douro stammt sondern aus der Gemarkung Swartland in Süd-Afrika. Die Weinberge liegen auf 140 ü.n.N und die Rebstöcke sind so um die 40 Jahre alt.
Die verwendeten Rebsorten lassen ebenfalls an Portugal erinnern: Tinta Barocca, Sauzao, Pontac, Malvasia Rey, Tinta Röritz, Tinta Francisca, Touriga National. Es sind also tatsächlich portugisische Rebsorten.

Ich habe den Eindruck, dass das Weingut diesen Wein mit sehr viel Aufmerksamkeit betreut. Das ist nicht einfach ein aufgespriteter Wein der so nebenher läuft sondern ein ziemlich ausgefeiltes Tröpfchen. Die Nase ist komplex. Ich würde mal sagen, Dörrobst, Brombeer, Honig, Schokolade, Kakao, Kaffee, Holz, Karamel habe ich so herausgerochen. Ähnlich am Gaumen: Brombeere, Dörrpflaume, Kaffee, Kakao, Honig, Schokolade. Sehr intensic, cremig-süsslich mit einem immer noch guten Anteil an Säure, der den Wein nicht stumpf erscheinen lässt sondern fast frisch. Der Abgang ist seinen 18,5% Alkohol und der Viefalt der Aromen entsprechend lang und anhaltend. Im Gegensatz zu den Portweinen ist eher vielleicht ein ticker alkoholischer und ein Tick weniger fruchtig. Was aber überhaupt nicht schlimm ist. Für 15 Euro ist das ein sensationell guter »Vintage-Port«.

Süssweine, Dessertweine

Ich mag ja süsse Weine. Ich bineigentlich ein Fan süsser Weine. Wenn sie gut gemacht sind explodieren im Mund nur so die Aromen. Das trinke ich natürlich nicht jeden Tag - aber ab und zu sind sie der Hit. Die zweite Flasche Wein, die ich mir bewusst in meinem Leben gekauft habe war eine Flasche Taylor's Late Bottled Vintage. Vielleicht kommts daher oder vielleicht daher, dass mein erster Weinhändler, das Wein- und Früchtehaus in Köln eine grössere Auswahl von gespritteten Weinen aus Südfrankreich da hatte und der Besitzer mir einige davon empfohlen hat. Ich denke da noch an Sarda-Mallet, überhaupt an Weine aus dem Rivesaltes. Bei mir liegt noch eine 1974er Rivesaltes Hors d'Âge Millesime Doux Naturell im Keller und ich habe es noch nicht gewagt, ihn zu öffnen. Einer der schönsten Weine die ich je geschenkt bekommen habe war ein zehn Jahre alter Weine aus dem Jurancon. Ich habe ihn damals an einem heissen Sommertag gut gekühlt auf der Terrasse getrunken und es war bombastisch.

Ich meine nur, keine Angst vor süssen Weinen. Das sind keine Erben Spätlesen, keine Weine, die nachgezuckert wurden. Es sind häufig Weine, die in ihrer Komplexität notorisch unterschätzt werden und daher unterbewertet werden - nimmt man jetzt mal die teuren Sauternes, Auslesen oder Beerenauslesen oder Eisweine namhafter Weingüter aus deutschen Landen aus.

Es gibt viel zu Entdecken. Zum Beispiel die Weine der Celliers du Templier aus dem Banyuls im Süden Frankreichs kurz vor der spanischen Grenze. Die Celliers machen dort Süssweine von ausgezeichneter Qualität. Doch hier sind sie schwer zu finden.

Oder zum Beispiel Portweine vom Kap oder aus Australien. Womit ich beim Thema wäre.

Saar Riesling 2005 - Van Volxem

Gestern Abend zur Überraschung bei einem Bekannten getrunken der meinte, dass wäre der einzige Riesling der ihm schmecken würde.

Kräftiges Gelb im Glas, Duft nach Pfirsich, ein wenig Birne und Kräuter. Am Gaumen ebenfalls Pfirsich, relativ fruchtsüß, astringierend und sehr mineralisch. Intensiver, dichter Geschmack. Im Abgang dominiert die Mineralik. Der Abgang ist zunächst kräftig, verhallt aber etwas zu schnell. Preis ca. 10 Euro, was wirklich ok ist. Wobei ich, und da wäre ich ja wieder bei Wagner-Stempel, den Riesling vom Porphyr wiedrum vorziehen würde. Ich komme nur deswegen darauf, weil sie einige Gemeinsamkeiten haben: sehr mineralisch, lange auf der Hefe gelegen, ähnlicher Preis.

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