Montag, 8. Oktober 2007

Heiner Sauer, Pfalz, Weißburgunder 2006

Leicht grünlich-gelbe Farbe im Glas, typische Weissburgunderfarbe. Nase sehr verhalten, wenn überhaupt dann etwas unangenehmer Geruch nach Erbrochenem vom Kind, also etwas Milchsaures. Aber nur ganz leicht.

Am Gaumen ebenfalls verhalten. Etwas grüne Birne vielleicht und Gras. Leicht unangenehme Säure.

Insgesamt eher enttäuschend.

Sonntag, 7. Oktober 2007

Villa di Geggiano, Chianti 2005

Dies ist die letzte Flasche Wein aus dem Probierpaket von Delinat. Und neben dem Blaufränkisch finde ich diesen einfachen Chianti am überzeugendsten.

Schönes Sangiovese-Kirschrot. Leichter Duft nach Kirsche. Ein kleines bisschen dunkler Pfeffer und eine angenehme Würze. Frisch-fruchtig auf der Zunge und, wie auch auf der Delinat-Seite beschrieben, mit würzigem Abgang.

Fazit für das Paket: Die klassischen Weine bzw. sortenreinen Gewächse sagten mir stärker zu als die Blends. Schön der Chianti und der Blaufränkisch. Ebenfalls der Bordeaux, wenn auch zu teuer wie ich finde. Der Wein aus der La Mancha fiel komplett durch, der Sizilianer und der Wein von Albet y Noya waren mir zu modern gemacht. Für den Preis von 35 Euro lohnt es sich allemal die Weine zu probieren. Und dabei auch mal das Gesamtprogramm von Delinat zu betrachten.

Samstag, 6. Oktober 2007

Baron de Roubiac, Bordeaux 2005

Auch dieser einfache Bordeaux stammt aus der Delinat-Kiste. Er ist ein einfacher aber sauber gemachter Vertreter seiner Provinienz.
Die Kurzbeschreibung und Degustationsnotiz bei Delinat kann mir aber nur ein Lächeln abringen. Abgesehen davon, dass ich den Wein kaum im Sortiment gefunden hätte da er unter Elsass abgespeichert ist.

Man spricht von »Juwel mit […] vielschichtigen Bukett und […] Eleganz, intensives Bukett nach Waldbeeren, Kirschen und Paprika, würzige Pfeffernoten, Zartbitterschokolade; weicher Auftakt, schöne Fülle am Gaumen, elegantes Finale.

Wenn wir die Kirche im Dorf lassen entströmt dem Glas ein Hauch von Beeren und Pfeffer. Der Geschmack lässt vermuten, dass der Cabernet-Anteil zu Merlot bei ca. 60% zu 40% liegt. Wie gesagt, sauber und andrett kommt er daher, der Baron. Und würde er so was um die 5 bis 6 Euro kosten fände ich das auch in Ordnung. 9.90 Euro sind mir auch für das gute Gewissen im Glas eindeutig zu viel.

Also noch ein Tip: Bei Bordeaux und Bio kann ich folgende Weine sehr empfehlen:

Chateau Chavrignac baut seit 30 Jahren biologisch Bordeaux an. Die Weine werden ausnahmslos in Edelstahlfässern ausgebaut. Diese Weine sind unter 8 Euro zu haben. Sie sind blitzsauber gemacht, sehr harmonisch und spiegeln auf ihrem Niveau das Besondere des Bordeaux hervorragend wieder.

Teurer ist der Château Barrail des Graves St Emilion AOC. der liegt so bei 11.50 bis 12.50 Euro. Ist aber auch einen Tacken komplexer, tiefer, im Holz ausgebaut, aber nicht in Barriques.

Nun, weiter oben gibt es dann noch Jacques Blanc und Chateau de Puy, aber das liegt dann jenseits der 20 Euro.

El Molino, La Mancha 2006

Der Wein erinnert mich an Teer und Straßenbau. Das kann ja vorkommen bei jungen Tempranillo oder Syrah. Dazu kommt allerdings eine seltsam grasige Note. Ich habe das Gefühl, dass die Reben zu früh geerntet wurden. In meinem Glas schwimmt zudem eine schwer zu definierende glibbrige Substanz.

Hm. Das kippe ich dann mal lieber weg. Dann lieber Weine von Parra Jimenez wenn es La Manchasein soll. Und die sind auch Bio.

Gefunden ebenfalls im Herbstzeitlosenpaket bei Delinat.

Vinya Laia, Albet y Noya, Katalonien 2005

Die Weine von Albet y Noya begleiten mich schon lange auf meinem Weinweg. Sie gehörten mit zu den ersten Bio-Rotweinen die ich kennen- und schätzen gelernt habe. Und auch die Brüder selbst, die ich mal beim damaligen deutschen Importeur Vivolovin traf waren überaus sympathisch und man sah das Feuer in ihren Augen wenn Sie über ihre Art, Wein zu bereiten gesprochen haben.

Die Qualität ihrer Cavas, vor allem der Premium-Cavas ist exzellent und die Cava ziehe ich jedem Supermarkt-Champagner vor. Die Col.lectio genannten sortenreinen Weine zeigen, welches Potential Xarrelo oder Syrah neben den klassischen Sorten wie Tempranillo oder Garnacha besitzen. Die Reserva Marti finde ich betörend.

Im Delinat-Herbstweinpaket gab es nun den Vinya Laia, eine Mischung aus Garnacha, Tempranillo und ein wenig Cabernet.
Eine schöne rubinrote Farbe, Duft nach ein wenig Süsskirsche, Vanille und Orange. Im Geschmack ähnlich: Süsskirsche und weiche Vanille mit einem Ticket Cointreau. Der Wein ist extrem weich. Eine Smoothie quasi. Das gefällt mir an ihm auch nicht. Er war schnell getrunken, sehr schnell weil er einfach keinen Widerstand geboten hat.

Samstag, 6. Oktober, morgens um Acht

kuechenfensterblick

Blick aus dem Küchenfenster

Freitag, 5. Oktober 2007

Wenn man den Überblick im Weinkeller verliert

kann das schon eine traurige Sache sein für jemanden wie mich der einige Weine, die längst das Zeitliche gesegnet hat, gerne getrunken hätte.
So geschehen die Woche bei einem Freund der locker an die 100 Weine im Keller liegen hat aber irgendwann, vielleicht im Jahr 2003?, den Überblick ein wenig verloren hat.

So lagen dort noch ein halbes Dutzend Novello, also die italienische Version des Primeur, aus dem Jahr 2002, einige Chianti Classico, unter anderem der von mir verehrte Cetinale, aber auch einige von Sensi, einige Shiraz und diverse Bordeaux Superieur und Crus Bourgeois aus den Neunzigern. Die waren alle hin bzw. deutlich über ihren Höhepunkt. Leider auch einige Vacqueras der Domaine Le Clos du Caveau. Um die tat es mir besonders leid.

Fest steht, dass ich da mal häufiger hin muss um mitzuhelfen die Weine zu trinken, die noch gut sind. Das wäre ja sonst zu ärgerlich.

Am Mittwoch haben wir jedenfalls locker Weine für 200 Euro weggekippt.

Villa Dorata, Sicilia IGT 2006

Der Sizilianer aus dem unten beschriebenen Paket von Delinat ist ein einfacher Vertreter seines Fachs. Sauber gemacht, kirschig, ein wenig orangig. Neben Nero d'Avola gibts Merlot und Cabernet. Da bin ich mir gar nicht sicher ob ihm das so gut tut. Der Nero hätts auch getan. Na ja. Alle mal ok der Vino.

Herbstweinpaket bei Delinat

Bei Delinat, einem der größeren Versender von Bio-Weinen gibt es ein Rotweinpaket, bestehend aus sechs Flaschen zum günstigen Preis von 35 Euro. Ein guter Lockvogel den ich mir auch prompt nach Hause geholt habe.
Es gibt einen Wein aus der La Mancha, einen aus Katalonien, einen aus dem Chianti, einen aus Sizilien, einen aus dem Burgenland und noch nen Bordeaux dazu.

Zum Meinklang Blaufränkisch habe ich mich schon kurz geäußert.

Walter Kempowski, † 5. Oktober 2007

Einer der großen deutschen Schriftsteller, einer der die Seele der Deutschen in den Jahren des Krieges und des Nachkrieges auszuloten suchte in immer neuen Varianten, der in unglaublicher Akribie ein Tagebuch dieses Landes geführt hat ist tot.
Hier eines seiner letzen Interviews.

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Free Burma

Freeburma

Montag, 1. Oktober 2007

Die Weine von Florian Weingart

Eigentlich wollte ich mich dort ja mit Holgi treffen doch fuhr ich gestern mit Vater und Sohn an Spay vorbei und dachte, dass ich ja dann auch mal kurz dort halten könne da mein Vater eh auch gerne Riesling trinkt.

Das war eine gute Entscheidung denn der Herr Weingart ist praktisch restlos ausverkauft und das, obwohl Gault Millau und Eichelmann und so noch gar nicht erschienen sind. Wenn die erscheinen gibt es bei Weingarts nix mehr zu holen. Also aus dem gesamten Angebot an trockenen und halbtrockenen Weinen gab es nur noch die »Schloß Fürstenberg Riesling Spätlese« trocken. Dann noch alle süss-fruchtigen und Auslesen, Trockenbeerenauslesen usw. Die Kabinettweine? Alle weg. Die Spätlesen aus den Bopparder Lagen ebenso.

ausverkauft

Nun, es hätte schlimmer kommen können denn den Fürstenberg möchte ich mal so beschreiben: Der Wein duftet nach frischem und eingelegten und kandiertem Steinobst in einem Mineralmantel. Er ist sehr saftig im Mund, dabei klar und mit viel Mineralität und feiner Säure. Der Wein hallt lange nach, er hat eine tolle Substanz und Balance.

Er kostet sage und schreibe 6 Euro 50 und ich würde einmal behaupten, dass es einen solchen Riesling zu dem Preis eigentlich gar nicht geben dürfte und man ihn wohl auch anderswo nicht findet. Das ist zwar ziemlich hochgegriffen aber ich habe schon so einiges aus dem Rheingau, aus Rheinhessen oder von der Mosel getrunken und denke, dass man für einen solchen Wein dort mindestens 11 Euro bezahlt.

Aber es ist nicht das Preis- Leistungsverhältnis von dem ich hier schwärme sondern die Rafinesse, mit der Florian Weingart diese Weine macht. Und er hat dies hinbekommen in dem so schwierigen Jahrgang 2006 wo viele andere Winzer ein wenig aufstecken mussten. Das alles ging natürlich auf Kosten der Menge und in der Tat konnte Weingart nur knapp halb so viel Wein verkaufen wie im Jahr davor. Trotzdem hat er die Preise nicht erhöht obwohl er es – gemässen an der Qualität – durchaus ohne weiteres gekonnt hätte. Das ist nett, sehr nett so gar und ich meine darin eine Liebe zum Wein und zu den Mitmenschen erkennen zu können.

Ich habe dann noch den Fürstenberg in seiner fruhtig-süssen Variante probiert. Das ist ein Wein von dem ich genau ein Glas trinken kann aber das ist so wie bei einem Stout. Dieses Glas ist perfekt. Und so also der süsse Fürstenberg mit einer ähnlichen Kernobstkomponente mit etwas mehr Geschmack nach Kandiertem. Ein paar Gerbstoffe, genügend Mineralik und ein langer, süsser Abgang. Einfach schön!

Der Spätburgunder, barriqueausgebaut ist in seinem ersten Jahr und das schmeckt man. Die Fässer sind noch jung und alles ist in diesen frischen Fässern ausgebaut. Dementsprechend schmeckt der Wein gegrillt. Da muss man wohl noch etwas warten aber ich bin mir sicher, dass ich nicht wegen der Roten im nächsten Jahr wieder bei Weingarts auf der Matte stehen werde und zwar im Mai, wenns noch alles gibt. Bis dahin muss ich mich begnügen mit zwei Kartons Fürstenberg trocken und einem kleinen Fläschen »Bopparder Hamm Feuerlay« Riesling Auslese 2004, hochfein.

Spay gehört übrigens zum Weinabaugebiet Mittelrhein, liegt in einer der schönsten Landschaften Deutschlands was man beim UNESCO-Kommitée auch irgendwann gemerkt hat weshalb der dortigen Teil des Rheins komplettament Weltkulturerbe ist. Neben Spay gehören so Städte wie Boppard und Bingen dazu und Orte wie die Loreley. Als Weinanbaugebiet ist es eher ein Stiefkind.

...

Die Heimat der Salmonelle ist nicht ausschliesslich der Kartoffelsalat.

Gerhart Polt

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